Serial interval

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Das serielle Intervall (engl. serial interval) bezeichnet in der Epidemiologie von Infektionskrankheiten den zeitlichen Abstand zwischen analogen Phasen einer Erkrankung bei zwei aufeinander folgenden Gliedern einer Infektkette, also von Generation n nach Generation n+1. Die Symptome einer Infektionskrankheit lassen sich in der Regel besser datieren als etwa die Infektion oder der Beginn der Infektiosität. Daher wird das serielle Intervall meist nach der Symptomatik bestimmt, beispielsweise als zeitlicher Abstand zwischen dem Beginn der Symptomatik (klinischer „Erkrankung“) einer Person nach Ablauf der Inkubationszeit und dem Symptombeginn bei einer von ihr infizierten Person der nächsten Generation der Infektkette. Die Bestimmung erfolgt durch Beobachtung einer Infektionskette nach Möglic rdf:langString
The serial interval in the epidemiology of communicable (infectious) diseases is the time between successive cases in a chain of transmission. The serial interval is generally estimated from the interval between clinical onsets (if observable), in which case it is the 'clinical onset serial interval'. It could in principle be estimated by the time interval between infection and subsequent transmission. If the typical time from the first person's clinical onset to when they infect another is TA, and the incubation period of a subsequent case is IB, then the clinical onset serial interval is TA + IB. More realistically, the calculation would use the observed frequency distribution of times from onset of a single primary case to that of its associated secondary cases.If the distribution of ti rdf:langString
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rdf:langString Das serielle Intervall (engl. serial interval) bezeichnet in der Epidemiologie von Infektionskrankheiten den zeitlichen Abstand zwischen analogen Phasen einer Erkrankung bei zwei aufeinander folgenden Gliedern einer Infektkette, also von Generation n nach Generation n+1. Die Symptome einer Infektionskrankheit lassen sich in der Regel besser datieren als etwa die Infektion oder der Beginn der Infektiosität. Daher wird das serielle Intervall meist nach der Symptomatik bestimmt, beispielsweise als zeitlicher Abstand zwischen dem Beginn der Symptomatik (klinischer „Erkrankung“) einer Person nach Ablauf der Inkubationszeit und dem Symptombeginn bei einer von ihr infizierten Person der nächsten Generation der Infektkette. Die Bestimmung erfolgt durch Beobachtung einer Infektionskette nach Möglichkeit unter kontrollierten Bedingungen, etwa in einem Krankenhaus. Das serielle Intervall misst in solchen Fällen also – unter Annahme mittlerer Inkubationszeiten – die Zeit zwischen dem Ausbruch der Krankheit in aufeinanderfolgenden Generationen infizierter Personen. Dagegen ist Generationszeit (engl. generation time) ein Begriff, der die Zeit zwischen der Infektion einer Person und dem Zeitpunkt der Sekundärinfektion einer von ihr angesteckten Person bezeichnet. Der Infektionszeitpunkt kann aber meist nicht genau bestimmt werden, so dass als Näherung für die Generationszeit das leichter zu ermittelnde serielle Intervall genutzt wird. Die Länge des seriellen Intervalls ist verschieden von der Inkubationszeit – der Zeit von der Ansteckung bis zum Beginn der Erkrankung (Auftreten erster Symptome). Die betreffende Person kann ggf. den Erreger schon weitergeben, selbst wenn noch keine Krankheitssymptome festzustellen sind. Dann ist die Latenzzeit kürzer als die Inkubationszeit. Dies ist beispielsweise häufig der Fall bei COVID-19. Genauso kann eine infizierte Person nach einiger Zeit nicht mehr infektiös sein, auch wenn noch Krankheitssymptome vorhanden sind. Im Allgemeinen ist das serielle Intervall länger als die Inkubationszeit. Das Minimum der beobachteten seriellen Intervalle gibt einen Hinweis darauf, wie lang die präinfektiöse Phase ist, also der Zeit zwischen Infektion und Beginn der Infektiosität. Damit kann indirekt bestimmt werden, ab wann eine infizierte Person ansteckend ist. Das serielle Intervall hat sehr unterschiedliche Längen. Bei einigen chronisch verlaufenden Infektionskrankheiten wie Herpes und HIV ist es sehr groß.Für COVID-19 wurde es nach einer Studie von Beginn 2020 (425 Patienten aus China) auf 7,5 Tage (Standardabweichung 3,4 Tage) geschätzt. Andere Studien kommen auf deutlich kürzere Werte. Nach einer anderen Studie basierend auf 28 Fällen wird es auf vier Tagen geschätzt. Auch eine Studie mit 468 bestätigten Infektionspaaren aus ganz China im Januar/Februar 2020 kam auf ein serielles Intervall von im Mittel 3,96 (95-Prozent-Konfidenzintervall 3,53 bis 4,39 Tage, Standardabweichung 4,75 Tage). Dabei waren auch 59 Fälle, in denen die Symptome beim Infizierten früher auftraten als bei der infizierenden Person (12,6 Prozent der Fälle). Bei SARS betrug es 8,4 Tage (Standardabweichung 3,8) bei einer Auswertung von Fällen aus Singapur, war aber für Fälle am Anfang der Epidemie, als noch keine strengen Maßnahmen in Kraft waren, höher (Wert von 10), so dass es insgesamt auf 8 bis 12 geschätzt wurde. Der Vergleich der Anzahl von Neuinfektionen über zwei aufeinanderfolgende Generationszeiten wird zur Abschätzung der Reproduktionszahl einer Epidemie verwendet. Für die Generationszeit bzw. deren Annäherung durch das serielle Intervall wird in der Epidemiologie bei genauerer Behandlung auch eine zeitliche Verteilungsfunktion benutzt und es ergeben sich verschiedene Zusammenhänge zwischen Reproduktionszahl R und Wachstumsrate r je nach Wahl der Verteilungsfunktion (siehe Euler-Lotka-Gleichung). Diese bildet insbesondere die unterschiedliche Infektiosität im zeitlichen Verlauf der infektiösen Periode ab. Die Generationszeit kann sich auch zeitlich ändern, wenn Maßnahmen zum Beispiel zur Kontaktsperre oder Isolation ergriffen werden, denn dann nimmt nicht nur die Anzahl der Folgeinfektionen ab, sondern es verkürzt sich auch die Generationszeit da in diesem Fall die meisten Ansteckungen am Anfang der Infektion erfolgen.
rdf:langString The serial interval in the epidemiology of communicable (infectious) diseases is the time between successive cases in a chain of transmission. The serial interval is generally estimated from the interval between clinical onsets (if observable), in which case it is the 'clinical onset serial interval'. It could in principle be estimated by the time interval between infection and subsequent transmission. If the typical time from the first person's clinical onset to when they infect another is TA, and the incubation period of a subsequent case is IB, then the clinical onset serial interval is TA + IB. More realistically, the calculation would use the observed frequency distribution of times from onset of a single primary case to that of its associated secondary cases.If the distribution of timing of transmission events during the infectious period is not skewed around its mean, then the average serial interval is calculated as the sum of the average latent period (from infection to infectiousness) and half the average infectious period. Serial intervals can vary widely, especially for lifelong diseases such as HIV infection, chickenpox, and herpes. The serial interval for SARS was 7 days. For the original strain of COVID-19, a 2020 review of the published literature shows its serial interval to be 4-8 days. Related but distinct quantities include the 'average transmission interval' sum of average latent and infectious period, the 'incubation period' between infection and disease onset, and the 'latent period' between infection and infectiousness.
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